Avalanche (Avax) Avalanche: Lohnt sich ein Investement noch?

Die Idee zu Avalanche kommt von einem Informatiker der New Yorker Cornell University, Emin Gün Sirer. Quelle: Getty Images

Einer der größten Gewinner am Kryptomarkt war zuletzt immer wieder die Kryptowährung Avalanche. Wer hinter dem Avax-Token steckt, welche Vorteile der Coin bietet und ob sich der Erfolgskurs fortsetzen kann.

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Nur wenige Coins haben eine so rasante Entwicklung durchgemacht wie der Avax-Token. Dann setzte am gesamten Kryptomarkt die Korrektur ein. Auch der Avax-Token verlor deutlich an Wert, vor allem nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs und der straffen Zinspolitik der US-Zentralbank Fed. Hinter der Kryptowährung steckt die Blockchain Avalanche, ein frei zugängliches (open-source) Datenprotokoll aus der dezentralen Finanzwelt (Defi).

Während der Token Mitte Oktober 2021 noch rund 55 Dollar kostete, waren es in der Spitze Ende November 2021 über 144 Dollar. Aktuell notiert der Coin bei rund 16,74 Dollar (Stand: 17. März 2023; 14:54 Uhr) und liegt damit deutlich unter seinem Allzeithoch. Ein Überblick.

Avalanche-Coin Avax: Kurs, Prognose und Chancen im Überblick

Was steckt hinter der Kryptowährung Avalanche (Avax)?

Richtig gestartet ist Avalanche erst im September 2020. Entsprechend ist das Netzwerk noch recht jung und nicht so komplex wie die Protokolle der Konkurrenz. Avalanche gilt als das schnellste Netzwerk für sogenannte Smart Contracts, also virtuelle Verträge, welche über die Blockchain ausgetauscht werden.

Schon daran zeigt sich, wem Avalanche Konkurrenz machen will – unter anderem der zweitgrößten Kryptowährung Ether, deren Blockchain Ethereum ebenfalls Smart Contracts abwickeln kann und die ähnliche Eigenschaften aufweist wie Avalanche.

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Beide Kryptowährungen beruhen auf dem sogenannten Proof-of-Stake-Algorithmus: Transaktionen werden durch Validatoren im Netz freigegeben. Wer einen gewissen Anteil an Avax-Token hält, kann zum Validator werden, die Anforderungen dafür sind im Vergleich zu anderen Protokollen recht niedrig.

Zum Vergleich: Der Bitcoin, die älteste und größte Kryptowährung, basiert auf einem Proof-of-work-Algorithmus. Folglich braucht es vor allem Rechenleistung, um Transaktionen freizugeben. Da das Netzwerk mittlerweile so gigantisch ist, braucht es riesige Rechner (Miner) und entsprechend viel Strom, um das Bitcoin-Netzwerk zu sichern und Transaktionen zu validieren. Einige Experten sehen daher auch das Proof-of-Stake-Verfahren als energieeffizienter an. Im Gegensatz zum Bitcoin ist das Avalanche-Protokoll, ähnlich wie Ethereum oder Solana, auch schneller. Bis zu 4500 Transaktionen schafft Avalanche pro Sekunde. Doch der Bitcoin hat dafür mittlerweile an eine Lösung gefeilt. Das Bitcoin-Lightning-Netzwerk erhöht die Geschwindigkeit von Transaktionen auf eine Millionen pro Sekunde und das zu niedrigsten Gebühren.

Welche Anwendungsmöglichkeiten bietet Avalanche (Avax)?

Die Optionen sind ähnlich wie bei anderen Proof-of-Stake-Blockchains wie Ethereum oder Solana. Insbesondere der Fakt, dass sich auch die so gehypten NFTs, also non-fungible (nicht austauschbare) Token, über Avalanche handeln lassen, könnte für den Kurs des Avax-Coins ein Vorteil sein. Auch Peer-to-Peer-Kredite, also unter Privatpersonen, sind möglich. Da Transaktionen über Avalanche nur wenige Cent kosten und somit deutlich günstiger sind als über das Ethereum-Netzwerk, sind viele Anwendungen denkbar. Dafür spricht auch, dass Avalanche im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen nicht nur aus einer, sondern aus mehreren Blockchains besteht.

Wer steckt hinter Avalanche (Avax)?

Die Idee zu Avalanche kommt von einem Informatiker der New Yorker Cornell University, Emin Gün Sirer. Schon im Mai 2018 wurde das entsprechende Whitepaper „Snowflake to Avalanche“ veröffentlicht, im September 2020 kam der Marktstart. Gerade erst haben die Avalabs über zwei Milliarden Dollar von bekannten Investoren erhalten. Zu den insgesamt ersten Geldgebern zählte unter anderem die amerikanische Wagniskapitalfirma Andreessen Horowitz.

Welche Vorteile hat Avalanche?

Ähnlich wie der Bitcoin ist die Summe der Avax-Token gedeckelt. Insgesamt können maximal 720 Millionen Token ausgegeben werden. Anders als beim Bitcoin werden allerdings bei Avalanche regelmäßig Token verbrannt, sprich: aus dem Umlauf genommen. Damit verfolgt Avax einen deflationären Kurs.

Welche Nachteile hat Avalanche?

Bei Avalanche handelt es sich im Gegensatz zu Bitcoin und Ethereum um eine sehr junge Kryptowährung, die sich erst noch behaupten muss. Dementsprechend ist sie weniger dezentral, rund 40 Prozent der Token werden noch von den Entwicklern gehalten.

Wie hat sich der Avax-Kurs entwickelt?

Zu Beginn war Avalanche nur wenige Dollar wert. Im Februar 2021stieg der Kurs rasant auf knapp 55 Dollar an. Bis September war der Kurs von starken Schwankungen geprägt. Mitte August 2021 legte der Kurs einen Bullenrun hin. Am 21. November 2021 erreichte Avax sein derzeitiges Allzeithoch von 144,96 Dollar. Schließlich setze die Kurskorrektur ein wie bei vielen anderen Kryptowährungen. Diese fiel zunächst geringer aus als bei vielen anderen Cyberdevisen. Nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs im Feburar 2022 brach schließlich auch der Avax-Kurs stark ein. Seit Juni schwankt der Wert des Coin zwischen zehn und 29 Dollar. Seit Jahresbeginn bewegt dich Avalanche seitwärts. Die Bewegung wurde auch durch den Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) nicht gebrochen.

Aktuell notiert der Token bei 16,74 Dollar. (Stand: 17. März 2023; 14:54 Uhr) Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 5,5 Milliarden Dollar belegt Avalanche den 18 Platz der größten Kryptowährungen.

Prognose: Wie könnte sich das Avax-Kurs entwickeln?

Die künstliche Knappheit durch das Verbrennen von Coins könnte durchaus Einfluss auf den Preis nehmen. Im Herbst 2021 haben vor allem Käufe von namhaften Investoren dafür gesorgt, dass der Kurs weiter gestiegen ist, zudem sorgte eine Partnerschaft mit Ethereum für Aufschwung. Insgesamt allerdings korreliert der Avax-Kurs natürlich mit der allgemeinen Lage am Kryptomarkt. Geht es mit dem Bitcoin bergab, verliert tendenziell auch Avalanche an Wert. Die aktuellen Entwicklungen lassen eine Phase der Entspannung nach dem Kryptocrash vermuten. Allerdings zeigte die Vergangenheit bereits wie volatil der Kryptomarkt ist. Daher lassen sich keine belastbaren Prognosen für den Avax-Kurs erstellen. Zudem steckt die Kryptowelt nach dem FTX-Skandal und den Schwierigkeiten von Gemini in einer Art Vertrauenskrise. Das könnte sich negativ auf die weiteren Kursentwicklungen auswirken.

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An Welchen Börsen kann ich Avalanche (Avax) kaufen?

Der Coin wird an rund siebzig Börsen gehandelt. Darunter sind auch große Handelsplätze wie Coinbase oder Binance. Insbesondere das Listing bei Coinbase ist ein guter Indikator, da die Börse kleinere Coins normalerweise erst listet, wenn sie ein gewisses Marktvolumen haben und als seriös einzustufen sind. Anleger müssen allerdings beachten, dass der Kauf von Avax-Token an vielen Börsen nicht per Dollar oder Euro möglich ist, sondern nur mit anderen Coins wie Bitcoin oder Ethereum.

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