Deutsche Bank, Vodafone, DB Die Quartalszahlen des Tages

Der weltweit zweitgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone hat an Fahrt verloren. In Deutschland steht Vodafone gut da. Quelle: dpa

Vodafone meldet das beste Mobilfunkquartal seit Langem in Deutschland und die Deutsche Bank macht im zweiten Quartal trotz Rosskur unter dem Strich 401 Millionen Euro Gewinn. Die Zahlen des Tages im Überblick.

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Dieser Tage veröffentlichen viele Unternehmen ihre Halbjahres- und Quartalsbilanzen. Das sind die wichtigsten Zahlen am Mittwoch, den 25. Juli:

Die Deutsche Börse profitiert von der hohen Volatilität an den Finanzmärkten
Die Deutsche Börse hat auch im zweiten Quartal von einer hohen Volatilität an den Finanzmärkten profitiert und ihren Gewinn kräftig gesteigert. Das Ergebnis kletterte um 13 Prozent auf 261,9 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Frankfurt mit. Die Nettoerlöse erreichten 687 Millionen Euro. Finanzvorstand Gregor Pottmeyer zeigte sich zufrieden: "Im zweiten Quartal konnten wir weiteres strukturelles und zyklisches Wachstum erzielen. Damit liegen wir auf Halbjahressicht bei einem zweistelligen Wachstum der Nettoerlöse. Aufgrund der Skalierbarkeit unseres Geschäftsmodells stieg der Konzern-Periodenüberschuss dabei überproportional. Mit dieser Entwicklung liegen wir derzeit voll im Rahmen der Prognose von mindestens zehn Prozent Ergebniswachstum für das Gesamtjahr 2018."

Vodafone Deutschland mit Aufwind
Trotz wachsender Umsätze in Deutschland hat der britische Telekomkonzern Vodafone beim Start ins Geschäftsjahr 2018 geschwächelt. Der Umsatz fiel im ersten Quartal (Ende Juni) im Vergleich zum Vorjahr um knapp fünf Prozent auf 10,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in London mitteilte. In Deutschland stiegen die Umsätze um 2,4 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro. Gewinnzahlen veröffentlicht Vodafone nur halbjährlich. Im Mobilfunk setzte Vodafone in Deutschland 1,5 Milliarden Euro um, 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Festnetz stieg der Umsatz um 3,4 Prozent auf gut 1 Milliarde Euro. Hier hat Vodafone knapp 6,7 Millionen Kunden. Deutschland ist der wichtigste Einzelmarkt der Briten. Beim Mobilfunk-Umsatz habe Vodafone das beste Quartal seit mehr als fünf Jahren erzielt, sagte Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter. Die Gesamtzahl der Mobilfunk-Kunden ging zwar um 3,1 Prozent auf knapp 28,9 Millionen zurück. Das war aber vor allem eine Folge der sinkenden Zahl von Prepaid-Karten. Dagegen gewann Vodafone 258.000 Vertragskunden hinzu, mit denen höhere Umsätze erzielt werden.

Probleme mit Güterverkehr und Pünktlichkeit kippen Bahn-Gewinnplan
Die Deutsche Bahn bekommt die Dauerprobleme beim Schienengüter-Verkehr und der Pünktlichkeit nicht in den Griff und muss ihre Gewinnplanung für dieses Jahr eindampfen. Im Jahr 2018 werde nur noch mit einem Betriebsgewinn von 2,1 Milliarden Euro statt wie bisher mindestens 2,2 Milliarden Euro gerechnet, teilte der Konzern zur Halbjahresbilanz mit. Als Grund nannte die Bahn zusätzliche Ausgaben für mehr Pünktlichkeit von 100 Millionen Euro. Im Fernverkehr war in den ersten sechs Monaten nicht einmal jeder achte Zug mit weniger als sechs Minuten Verspätung unterwegs. Dabei stieg die Zahl der Fahrgäste weiter. Die Güterbahn DB Cargo rutschte trotz jahrelanger Sanierungsbemühungen wieder in die roten Zahlen. Im ersten Halbjahr 2018 ging so der Betriebsgewinn (Ebit - Gewinn vor Zinsen und Steuern) um über 17 Prozent auf 974 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg dagegen um gut zwei Prozent auf 21,5 Milliarden Euro.

Telefonica Deutschland steigert Betriebsgewinn
Der Telekommunikationsanbieter Telefonica Deutschland hat im ersten Halbjahr operativ mehr verdient. Das bereinigte Betriebsergebnis (Oibda) stieg von Januar bis Juni um 6,1 Prozent auf 927 Millionen Euro, wie der zum spanischen Telefonica-Konzern gehörende Mobilfunker am Mittwoch mitteilte. Wachstumstreiber waren vor allem weitere Synergien aus der Fusion mit E-Plus. Zudem legte die Zahl der Vertragskundenanschlüsse im Mobilfunk im zweiten Quartal dank neuer Tarife um 333.000 zu. Der Umsatz erhöhte sich bereinigt um Regulierungseffekte um 0,3 Prozent auf 3,55 Milliarden Euro. Telefonica Deutschland, hierzulande vor allem für die Marke „O2“ bekannt, bestätigte seine Jahresziele. Demnach rechnet das Management mit weitgehend stabilen Umsätzen - jedenfalls ohne negative Regulierungseffekte - sowie maximal mit einer leicht positiven Entwicklung beim Betriebsgewinn verglichen mit 2017.

Deutsche Bank mit 400 Millionen Euro Gewinn
Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal unter dem Strich 401 Millionen Euro Gewinn gemacht. Vor Steuern erwirtschaftete das größte deutsche Geldhaus ein Ergebnis von 711 Millionen Euro, wie das Institut am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Im Vorjahrersquartal hatte die Bank, der der neue Chef Christian Sewing eine Rosskur verordnet hat, noch einen um 14 Prozent höheren Gewinn gemacht. Sewing äußerte sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis: „Im zweiten Quartal haben wir den Umbau unserer Bank erheblich beschleunigt und gleichzeitig unter Beweis stellen können, wie stabil unser Geschäft weltweit ist“, erklärte der 48-Jährige. Das Institut hatte Anfang vergangener Woche bereits vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht.

Quartalszahlen von Linde, DWS, Wirecard, Santander, LG Display

Linde steigert Umsatz und Ergebnis vor Fusion mit Praxair
Vor der geplanten Fusion mit dem Konkurrenten Praxair hat der Industriegasekonzern Linde seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 4,7 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gesteigert. Das operative Konzernergebnis kletterte währungsbereinigt um 10,1 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie Linde am Mittwoch mitteilte. Der Konzern bestätigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Linde bekräftigte zudem, der Zusammenschluss mit Praxair solle in der zweiten Jahreshälfte 2018 vollzogen werden.

DWS kippt Ziel für Mittelzufluss
Die Kunden der Fondsgesellschaft DWS haben auch im zweiten Quartal Geld bei der Deutsche-Bank-Tochter abgezogen. „Angesichts der Volatilität und der Stimmung am Kapitalmarkt ist es unwahrscheinlich, dass wir unser Jahresziel für 2018 beim Nettomittelaufkommen erreichen werden“, sagte Finanzchefin Claire Peel. „Wir halten jedoch an unseren mittelfristigen Zielen diesbezüglich fest.“ Bislang hatte sich die DWS sowohl für dieses Jahr als auch mittelfristig drei bis fünf Prozent Zuwachs vorgenommen. Im zweiten Quartal zogen die Kunden netto 4,9 Milliarden Euro ab, nach Abflüssen von 7,8 Milliarden Euro zum Jahresauftakt. Die verwalteten Vermögen konnte die DWS im zweiten Quartal dank Wechselkurseffekten, der Integration des Vermögensverwaltungsgeschäfts von Sal. Oppenheim und positiven Marktbedingungen trotzdem steigern. Sie legten gegenüber dem ersten Quartal um 22 Milliarden auf 687 Milliarden Euro zu.

Wirecard-Erlöse legen zu
Der Zahldienstleister Wirecard setzt sein rasantes Wachstum fort. Umsatz und Gewinn haben im zweiten Quartal erneut stark zugelegt. Der Erlös kletterte im Vorjahresvergleich um 40 Prozent auf 476,9 Millionen Euro, wie das TecDax-Schwergewicht am Mittwoch in Aschheim bei München mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg ebenfalls um knapp 40 Prozent auf 133,2 Millionen Euro und lag damit etwas über den Erwartungen der Analysten. Wirecard verfügt über eine Banklizenz und verdient sein Geld mit der Abwicklung des elektronischen und digitalen Zahlungsverkehrs für Firmenkunden in aller Welt. Das Unternehmen kooperiert unter anderem mit Visa und Google. Der Dax-Kandidat wuchs dank Zukäufen in Nordamerika und Asien - und dank des weiter anhaltenden Shopping-Booms im Internet.

Gewinn bei Santander schrumpft
Der Gewinn bei Europas größter Bank Santander schrumpft wegen der Integration der angeschlagenen Banco Popular. Unter dem Strich verdiente das Institut im zweiten Quartal mit 1,7 Milliarden Euro drei Prozent weniger als vor Jahresfrist. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.

Wizz Air zollt Streiks Tribut
Die ungarische Billig-Fluglinie Wizz Air bekommt neben den gestiegenen Kerosinpreisen auch die Streiks der Fluglotsen in Europa zu spüren und hat daher ihre Jahresziele gekappt. Statt eines 20-prozentigen Kapazitätswachstums rechnet die Gesellschaft nun mit einem Plus von 18 Prozent, wie Wizz Air. Die europäischen Fluggesellschaften stehen in diesem Jahr wegen der zahlreichen Flugstreichungen infolge der Streiks, insbesondere in Frankreich, unter Druck. Ryanair, Easyjet, Wizz und IAG reichten am Dienstag bei der Europäischen Kommission Beschwerde gegen Frankreich ein, wo Beschäftigte des öffentlichen Dienstes mit Streiks gegen die Wirtschaftsreformen der Regierung protestieren. Wizz Air, die vor allem Passagiere in Mittel- und Osteuropa bedient, hat bislang dank eines wachsenden Anteils von Airbus A321-Flugzeugen, die sparsamer sind und mehr Passagiere befördern, die Kosten niedrig halten können. Im ersten Quartal (per 30. Juni) des laufenden Bilanzjahres ging der Gewinn jedoch um 14 Prozent auf 50 Millionen Euro zurück.

LG Display noch deutlicher in den roten Zahlen
Der südkoreanische Apple-Zulieferer LG Display kappt nach einem Verlust im abgelaufenen Quartal seine Investitionen. Der Bildschirm-Hersteller will bis 2020 umgerechnet 2,3 Milliarden Euro weniger ausgeben. Der Markt sei derzeit von Überkapazitäten geprägt, die Unsicherheit sei hoch, sagte Finanzchef Don Kim. An der Umstellung hin zu modernen Oled-Displays hält das Management jedoch fest. Die Aktie gab knapp fünf Prozent nach. LG Display bekommt besonders die zunehmende Konkurrenz aus China zu spüren. Im abgelaufenen Quartal fiel wegen des anhaltenden Preisverfalls bei Bildschirmen erneut ein Verlust an. Mit umgerechnet 173 Millionen Euro war er allerdings geringer als von Reuters befragte Analysten vorhergesagt hatten. Der Umsatz sank um 15 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro.

Quartalszahlen von Dassault, Hilton, Glaxosmithkline, Iberdrola, Siltronic, Stmicroelectronics

Dassault trotz Prognoseanhebung unter Druck
Ein enttäuschendes Dienstleistungsgeschäft überschattet den optimistischeren Ausblick von Dassault. Die Aktien des Anbieters von 3D-Software für Konstruktionszeichnungen fielen am Mittwoch in Paris um bis zu 3,9 Prozent auf 122,80 Euro. Die Erlöse aus Dienstleistungen wie der Schulung von Kunden wuchsen im zweiten Quartal den Angaben zufolge nur um vier Prozent. Das Unternehmen hatte einen Anstieg um neun bis 14 Prozent in Aussicht gestellt. Das Plus des Konzernumsatzes traf mit acht Prozent auf 827,8 Millionen Euro zwar die durchschnittlichen Markterwartungen. Dies sei vor dem Hintergrund des stärkeren Wachstums in den vorangegangenen Quartalen dennoch eine Enttäuschung, urteilten die Analysten der Investmentbank Invest Securities. Für das Gesamtjahr peilt Dassault einen Umsatzanstieg von neun bis zehn statt acht bis neun Prozent an. Der Gewinn werde voraussichtlich bei 2,95 bis drei statt 2,83 bis 2,88 Euro je Aktie liegen.

Hilton worldwide verdient 44 Prozent mehr als vor Jahresfrist
Die Hotelkette hat im zweiten Quartal ihren Gewinn deutlich gesteigert. Das US-Unternehmen verdiente mit 217 Millionen Dollar 44 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl der Hotelzimmer stieg gleichzeitig um 18 Prozent.

Glaxosmithkline legt zu
Der britische Pharmakonzern hat im zweiten Quartal mehr Umsatz als erwartet gemacht. Die Erlöse lagen mit 7,3 Milliarden Pfund (8,2 Milliarden Euro) höher als von Reuters befragte Analysten vorhergesagt hatten.

Iberdrola gewinnt durch Brasilien-Geschäfte
Der spanische Versorger verdient dank guter Geschäfte in Brasilien mehr. Der Betriebsgewinn stieg in der ersten Jahreshälfte um 17 Prozent auf 4,44 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben dennoch mit 1,41 Milliarden Euro 7,1 Prozent weniger übrig als 2017; allerdings hatte Iberdrola damals von einer Sonderdividende profitiert.

Siltronic optimistisch für das Gesamtjahr
Der Halbleiter-Zulieferer blickt angesichts der guten Nachfrage etwas optimistischer auf das Gesamtjahr. In der ersten Jahreshälfte stieg der Umsatz um gut ein Viertel auf 688,7 Millionen Euro. Der Gewinn verdreifachte sich auf 180 Millionen Euro.

Stmicroelectronics steigert Umsatz auf 2,27 Milliarden Dollar
Der französisch-italienische Chiphersteller profitiert von der hohen Nachfrage nach seinen Produkten. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 18 Prozent auf 2,27 Milliarden Dollar.

Quartalszahlen von General Motors, Fiat Chrysler, Northrop Grumman, Coca-Cola, Nasdaq und UPS

General Motors spürt die Folgen der US-Zölle
General Motors bekommt die Folgen des von US-Präsident Donald Trump entfachten Handelsstreits zu spüren. Wegen höherer Rohstoffpreise und schwacher Währungen in Südamerika senkte der größte US-Autobauer seine Prognose für den Jahresgewinn. Das Umfeld sei mit "beachtlichem Gegenwind" herausfordernder als bisher, erklärte Finanzchef Chuck Stevens am Mittwoch. Für 2018 erwartet GM jetzt noch rund sechs Dollar Gewinn je Aktie gegenüber der ursprünglichen Prognose von 6,30 bis 6,60 Dollar. Der Konzern bezieht seinen Stahl von US-Produzenten, die ihre Preise wegen der höheren Einfuhrzölle auf Stahl erhöhten. Neben gestiegener Rohstoffpreise verwies GM als Grund auch auf die Dollar-Stärke gegenüber den Währungen Brasiliens und Argentiniens. Im vorbörslichen Handel rutschten die Aktien um mehr als drei Prozent ab. Das zweite Quartal schloss der Konzern schlechter ab als vor Jahresfrist, aber nicht so schwach wie von Analysten erwartet. Das Nettoergebnis lag bei 2,39 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2,43 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. GM erklärte das maue Ergebnis mit Preiseffekten. Der Absatz lag im Zeitraum April bis Juni mit 2,1 Millionen Fahrzeugen knapp unter dem Vorjahresstand, auch der Umsatz blieb mit 36,8 Milliarden Dollar knapp hinter dem Erlös im Vorjahreszeitraum zurück.

Fiat Chrysler schraubte seine Prognose herunter
Der US-italienische Autohersteller Fiat Chrysler blickt nach dem Tod des langjährigen Chefs Sergio Marchionne pessimistischer in die Zukunft. Der US-italienische Autobauer schraubte am Mittwoch seine Prognose für den Umsatz im Gesamtjahr auf 115 bis 118 Milliarden Euro herunter. Bislang waren 125 Milliarden Euro angepeilt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) werde zwischen 7,5 und 8,0 Milliarden Euro liegen statt über 8,7 Milliarden Euro. An der Mailänder Börse brach der Aktienkurs daraufhin um mehr als zehn Prozent ein. Beim bereinigten Nettogewinn will Fiat allerdings nach wie vor einen Wert von rund fünf Milliarden Euro erreichen. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 28,99 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis gab um elf Prozent nach auf knapp 1,66 Milliarden Euro und lag damit unter den Erwartungen der Analysten. Überschattet wurde die Präsentation der Quartalszahlen von der Nachricht von Marchionnes Tod. Er war vor 14 Jahren an die Spitze von Fiat gerückt und hatte die italienische Marke vor dem Aus gerettet. Fünf Jahre später übernahm er den insolventen US-Autobauer Chrysler, den er später zu einer Ertragsstütze des Konzerns machte. Am Wochenende wurde Marchionne als Vorstandschef abgelöst, nachdem bei einer Operation Komplikationen aufgetreten waren und sich sein Gesundheitszustand überraschend verschlechtert hatte.

Northrop Grumman legt um 10 Prozent zu
Der US-Rüstungskonzern hat Gewinn und Umsatz im zweiten Quartal deutlich gesteigert und blickt optimistischer in die Zukunft. Die Erlöse legten um zehn Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar zu, der Gewinn schnellte um knapp ein Viertel auf 689 Millionen Dollar nach oben.

Cola-Cola gewinnt dank neuer Diät-Limonaden
Der US-Getränkekonzern Coca-Cola fährt mit Hilfe kalorienarmer Getränke wie dem neuen Coke Zero Sugar hohe Gewinne ein. Unter dem Strich stieg der Ertrag im zweiten Quartal um knapp 70 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar (zwei Milliarden Euro), wie der Konzern am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Dazu trugen auch Kosteneinsparungen bei. Der Verkauf von Abfüllbetrieben drückte den Umsatz um 8 Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar. Doch bereinigt um diesen und andere Sondereffekte legten die Erlöse um 5 Prozent zu. Coca-Cola trennt sich weltweit von Soda-Abfüllern und gibt das Geschäft an andere Unternehmen ab. Das soll Kosten sparen, dafür nimmt der Konzern bewusst Einbußen bei den Erlösen in Kauf.

Nasdaq legte um elf Prozent zu
Der US-Börsenbetreiber profitiert von neuen Geschäftsbereichen wie der Verbreitung von Nachrichten und anderen Informationen an Händler. Der Gewinn legte im abgelaufenen Quartal um elf Prozent auf 162 Millionen Dollar zu. Der Umsatz stieg auf 615 Millionen Dollar von zuvor 596 Millionen Dollar.

UPS profitiert, weil Online-Shopping boomt
Die steigende Beliebtheit des Online-Shopping kommt dem Deutsche-Post-Rivalen zugute. Das US-Unternehmen verdiente im zweiten Quartal mit 1,49 Milliarden Dollar 7,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Umsatz stieg um 9,6 Prozent auf 17,46 Milliarden Dollar.

Quartalszahlen von Boeing, Opel und Drägerwerk

Boeing im Aufwind
Der Airbus-Rivale blickt angesichts der starken Nachfrage nach Passagierflugzeugen und Militärmaschinen optimistischer in die Zukunft und hebt die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an. Boeing hob seine Umsatzprognose für das laufende Jahr um eine Milliarde auf 97 bis 99 Milliarden Dollar an, wie das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum zweiten Quartal mitteilte. Die operative Umsatzrendite in der zivilen Luftfahrt werde höher ausfallen aus die bisher in Aussicht gestellten 11,5 Prozent. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um fünf Prozent auf 24,2 Milliarden Dollar, die Marge mit Verkehrsflugzeugen schnellte im Vorjahresvergleich, vor allem wegen der hohen Rendite des neuen Boeing 787 Dreamliner, auf 11,4 von 9,0 Prozent. Der Nettogewinn stieg um 26 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Boeing-Chef Dennis Muilenburg verwies auf neue Aufträge im Wert von 27 Milliarden Dollar, die zwischen April und Juni eingegangen seien. Der Auftragsbestand wuchs damit um zwei Milliarden auf 488 Milliarden Dollar. Im zweiten Quartal kamen netto allein 239 Bestellungen für Verkehrsflugzeuge herein, 91 davon entfielen auf Langstreckenmaschinen. In den Büchern von Boeing standen damit Ende Juni fast 5900 Flugzeuge im Wert von 416 Milliarden Dollar. Ausgeliefert hat Boeing im Quartal 194 Maschinen, darunter die ersten 737 MAX, der neuen Generation des Kurzstreckenflugzeugs Boeing 737. Bis Ende des Jahres sollen es 810 bis 815 Auslieferungen werden, 378 waren es in der ersten Jahreshälfte. Die Militärsparte zeigt ein gemischtes Bild. Zwar erwartet Boeing in diesem Jahr nun einen Umsatz von 22 bis 23 Milliarden Dollar, eine halbe Milliarde mehr als bisher. Die Umsatzrendite werde mit 10,0 bis 10,5 Prozent aber unter den bisher genannten 11,0 Prozent liegen. Im zweiten Quartal stieg der Erlös in der Sparte um neun Prozent, das operative Ergebnis ging aber um 15 Prozent zurück, die Umsatzrendite schrumpfte auf 9,3 von 11,9 Prozent.

Opel auf Kurs
Nach den überraschend guten Halbjahreszahlen sieht Opel-Chef Michael Lohscheller sein Unternehmen auf Kurs. „Wir arbeiten jetzt sehr konzentriert weiter“, sagte der Manager am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Rüsselsheim. Der über Jahre defizitäre Autobauer war vor knapp einem Jahr vom französischen PSA-Konzern übernommen worden. Dieser hatte am Dienstag für das erste Halbjahr 2018 einen operativen Gewinn von 502 Millionen Euro für die neue Tochter gemeldet. Wesentliche Gründe für die guten Zahlen seien stark gesunkene Kosten und steigende Erlöse pro verkauftem Fahrzeug gewesen, sagte Lohscheller. Opel habe auch bewusst weniger rentables Geschäft etwa mit Mietwagenfirmen reduziert. Das stütze auch die Restwerte gebrauchter Fahrzeuge. Als mögliche Geschäftsrisiken in den kommenden Monaten nannte der Opel-Chef die stark schwankende Währung in der Türkei und den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union. Beide Länder sind wichtige Märkte für die PSA-Tochter mit ihrem britischen Schwesterunternehmen Vauxhall.

Drägerwerk rutscht in die roten Zahlen
Das Medizintechnikunternehmen setzt mehr um, rutscht aber dennoch in die roten Zahlen. Die Erlöse stiegen im ersten Halbjahr währungsbereinigt um vier Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Wegen höherer Ausgaben für Forschung und Vertrieb fiel zugleich ein Verlust von 29,3 Millionen Euro an.

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